Alter Friedhof

Im Jahr 1872 wurde der Friedhof in Betrieb genommen, bis dahin wurden die Unterliederbacher an der alten Dorfkirche begraben.

Das heutige sichtbare Gelände des Unterliederbacher Friedhofes ist eine Erweiterung, die durch den Bevölkerungszuwachs Ende des 19. Jahrhunderts notwendig wurde. Der eigentliche „alte“ Friedhof befindet sich unter der heutigen A66, früher Elisabethenstraße. Ein Stück der alten Umrandungsmauer sieht man noch heute an der Grabstätte des Bürgermeisters Johann Bering 1817 – 1889. Die umgebetteten Grabstätten findet man auf dem „Höchster Friedhof“ am Sossenheimer Weg, der 1925 eröffnet wurde. Der letzte Unterliederbacher wurde um 1975 auf dem Friedhof beigesetzt. Die Trauerhalle wurde in den 80er Jahren abgerissen.

Der 2001 unter Denkmalschutz gestellte Friedhof wird heute vom Heimat- und Geschichtsverein Unterliederbach e.V. und dem Grünflächenamt Frankfurt am Main betreut.

Alte Bilder vom Friedhof vor dem Ausbau der Elisabethenstraße

Unfall

Vom 31.8.1995 zum 1.9.1995 fuhr ein LKW die Begrenzungsmauer auf einer Länge von 10 Meter nieder. Der Verursacher flüchtete, er hinterließ nur seine Reifenspuren.

Fassungslos betrachteten Vereinsmitglieder den Schaden.

Nachruf für Anna Wagner
Gestorben am 12. November 1958

Anna Wagner zu Grabe getragen

Auf dem alten Friedhof Unterliederbach wurde Frau Anna Wagner, geborene Reccius, Heimchenweg 8,
im Alter von 86 Jahren, eine der ältesten und bekanntesten Einwohnerin Unterliederbachs, zur letzten Ruhe bestattet.

Pfarrer Hild begann die Trauerfeier mit dem Spruch:
„Sei getreu bis in den Tod so will ich Dir die Krone des Lebens geben“ und legte der Trauerpredigt Jesaja Kap. 46:4 „Ja ich will euch tragen bis ins Alter, und bis ihr grau werdet. Ich will es tun, ich will heben und tragen und erretten.“ zugrunde.

Sie entstammte einer der ältesten Unterliederbacher Familien. Ihr Großvater Georg Heinrich Reccius gründete 1833 in ihrem Geburtshaus
Mühlgasse 3, heute Hunsrückstraße 27, die erste Metzgerei des Dorfes. Anna Wagner war mit ihrem Heimatort aufs engste verbunden und liebte ihn über alles, in der Familie wahrte Sie alte Traditionen.

Bei der schnellen Entwicklung des Ortes von 700 auf heute 13.000 Einwohner konnte sie durch Ihren regen Geist der Nachwelt manche wertvolle mündliche Überlieferung geben. Als unwandelbarer Christ mit einem starken Herzen linderte sie in ihrem langen und gesegneten Leben viel Not. Sie gab Hilfe wo sie konnte. Hochgeschätzt und geehrt überlebte Sie Ihren Ehemann, den Dreschmaschienenbesitzer und Landwirt Friedrich Wagner IX. um 32 Jahre.

Aus dem Archiv von Marianne Kaste